120 Jahre jüdisches Kabarett in Wien

1889 – 2009
21. Jänner 2009 – 1. März 2009

Festivalleitung: Marie-Theres Arnbom / Georg Wacks
Künstlerische Leitung: Georg Wacks
Redaktion: Marie-Theres Arnbom
Ausstellung: Marie-Theres Arnbom / Elisabeth Buxbaum / Georg Wacks

Zum zweiten Mal findet 2009 das Festival “Jüdische Kabarett Wochen im L.E.O.” der Armin Berg Gesellschaft und des Letzten Erfreulichen Operntheaters statt.

Mit 10 verschiedenen Programmen, 2 Lesungen, der Ausstellung “120 Jahre jüdisches Kabarett in Wien”, Filmvorführungen aus Beständen des Filmarchivs Austria und einer Buchpräsentation begeben sich die Armin Berg Gesellschaft und das Letzte Erfreuliche Operntheater diesmal auf einen Streifzug durch 120 Jahre jüdisches Kabarett in Wien.

Festivaleröffnung und Ausstellungseröffnung mit Eröffnungsgala und Buffet
am 21. Jänner 2009 im Theater L.E.O.

Wo ist Löbl? – Die Budapester Orpheumgesellschaft (Kooperation mit dem Filmarchiv Austria)
Die Budapester Orpheumgesellschaft war die erste und auch legendärste jüdische Unterhaltungsbühne in Wien. 1889 gegründet legte das Ensemble den Grundstein für das jüdische Kabarett in Wien. Das Programm “Wo ist Löbl?” verbindet die Höhepunkte dieses Ensembles zu einem unterhaltsamen Abend in dem auch der für dieses Programm neuvertonte Stummfilm “Sami kratzt sich”, zur Verfügung gestellt vom Filmarchiv Austria, gezeigt wird. (22., 23., 24. Jänner 2009, Theater L.E.O.)

Dancing on the Edge of a Volcano (The New Budapest Orpheum Society – Gastspiel aus Chicago)
Das Ensemble ‘The New Budapest Orpheum Society’ spielt einen Querschnitt durch das jüdische Kabarettschaffen. Das Programm ist in 6 Abschnitte und einen Epilog unterteilt: Fin-de-Siècle Vienna – The Great Ennui – Erich Kästner & Edmund Nick – Weimar Berlin & Red Vienna – The Everyday in Exeptional Times – Songs of the Pioneers – Modern Times: Friedrich Holländer on stage and in film – Epilogue: Exile in Reprise. Werke von Kabarettgrößen wie Friedrich Holländer und Georg Kreisler, kommen dabei ebenso zur Aufführung wie unbekannte jüdische Lieder von Darius Milhaud und Kurt Weill. Durch das Programm führt Philip V. Bohlman. (29. Jänner 2009, Theater L.E.O.)

From Berlin to Jerusalem (The New Budapest Orpheum Society – Gastspiel aus Chicago)
In dem spannenden Programm des Ensembles ‘The New Budapest Orpheum Society’ werden Brettl-Lieder von Arnold Schönberg, Hebräische Lieder des Jüdischen Kulturbundes und des Yishuv (1938), Kabarett- und Kinolieder, die Poesie des jüdischen Weimar und Lieder aus dem ‘Hollywood Liederbuch’ von Eisler und Brecht zu Gehör gebracht. Durch das Programm führt Philip V. Bohlman. (1. Februar 2009, Theater L.E.O.)

Versprich mir, nicht auf einmal stumm zu sein – Jüdisches Kabarett im Exil
(The New Budapest Orpheum Society – Gastspiel aus Chicago, Veranstaltet vom Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien)
In diesem Programm des Ensembles ‘The New Budapest Orpheum Society’ wird ein besonderes Augenmerk auf das Schaffen des Jüdischen Exilkabaretts gerichtet. (30. Jänner 2009, 18.00 Uhr, Universität für Musik und darstellende Kunst, Joseph Haydn Saal, Anton von Webern Platz 1, 1030 Wien)

Viktor Ullmann: Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke
Christine W. Bohlman and Philip V. Bohlman führen die von Viktor Ullmann im Konzentrationslager Theresienstadt als Melodram vertonte Erzählung von Rainer Maria Rilke auf. (31. Jänner 2009, 16.00, Theater L.E.O.)

Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit – Lesung mit Musik und Film
Martin Haidinger liest Ausschnitte aus dem Monumentalwerk ‚Die letzten Tage der Menschheit’ Dazu wird ein Stummfilm und die den Akten beigefügten Bilder gezeigt. Das Duo Barbara Klebel-Vock (Violine) – Christina Renghofer (Klavier) bespielt den Film und die ausgewählten Bilder. (30., 31. Jänner 2009, Theater L.E.O.)

Ich glaub’ ich bin nicht ganz normal – Die Armin Berg Revue
Die seit 2003 bereits über 80 mal aufgeführte Armin Berg Revue entführt die Zuhörer in eine längst untergegangene Welt: Die Welt des jüdischen Humors, der ‚Lotzelach’, des sinnlosen Blödelns und der Political Incorrectness. Vorträge, Couplets, anmutige Bewegungen der Darsteller und lehrhafte Vermittlung einiger historischer Begebenheiten und Tatsachen lassen den Charme des großen jüdischen Unterhaltungskünstlers Armin Berg und seiner Zeit für die Dauer des Abends wieder auferstehen. (14., 15. Februar 2009, Theater L.E.O.)

Die Leberknödelparade
Eine Hommage an die Wiener Größen der jüdischen Kabarettszene wie Karl Farkas, Fritz Grünbaum, Béla Laszky, Leo Fall, Hermann Leopoldi oder Hugo Wiener mit ihren unvergleichlich amüsanten, spitzfindigen und skurrilen Schlagern und Couplets. (12., 13. Februar 2009, Theater L.E.O.)

Wie muss denn ein richtiges Wienerlied sein?
Antonia Lersch und Stefan Fleischhacker gestalten ein Wiederliederprogramm mit Texten und Kompositionen von Hermann Leopoldi, Gerhard Bronner, Peter Wehle, Béla Laszky und Hugo Wiener. Die thematischen Parameter des Wiener Liedes werden anhand des Oeuvres der oben genannten analysiert und mit reger Publikumsbeteiligung lustvoll aufbereitet. (5., 7. Februar, Theater L.E.O.)

Last Exit Shanghai – Exilkabarett in Fernost
Shanghai war der exotischste aller Exilorte, in dem es aber für die Flüchtlinge möglich wurde, eine Existenz mit eigener Tradition und Kultur aufzubauen. Konzerte, Theateraufführungen und Kabarettabende erleichterten den Alltag des Überlebens. ‚Last Exit Shanghai’ ist eine Collage, in der das kulturelle Leben der Shanghaiexilanten anhand von Originalmaterial gezeigt wird. (19., 20., 21. Februar, Theater L.E.O.)

In blauem Mondschein – Das Kabarett Fledermaus
1907 wurde das von der Prominenz der Sezession künstlerisch gestaltete Jugendstil-Kabarett “Fledermaus” eröffnet. Gezeigt wurden traurige Gesänge, lustige Couplets, melodramatische Vorträge, anmutige Tänze: Mela Mars, Lina Loos, Maly Nagl, Marc Henry, Peter Altenberg, Egon Friedell, Ralph Benatzky, Grete Wiesenthal und der junge Oskar Kokoschka begeisterten 1907 das erlesene Publikum. Die für damalige Verhältnisse einzigartigen Darbietungen waren dem ästhetischen Programm der Wiener Werkstätte und dem Anspruch auf Schaffung eines Gesamtkunstwerks verschrieben. ‚In blauem Mondschein’ entstand im Auftrag des Österreichischen Theatermuseums. (25., 27. Februar, 1. März, Theater L.E.O.)

Der jüdische Cowboy
Martin Haidinger liest Peter Hammerschlag, Egon Friedell, Roda Roda, Jura Soyfer u. a. Musikalisch begleitet wird die Lesung von dem Albero Verde Trio (28. Februar, Theater L.E.O.)

Ausstellung: 120 Jahre jüdisches Kabarett in Wien (in den Räumen des Theaters L.E.O.)
Die Ausstellung beschäftigt sich mit 120 Jahren kabarettistischen Schaffens jüdischer und in ihrem Umfeld lebender Autoren und Komponisten, sowie ihrer kulturellen Rezeption – von den Anfängen 1889 bis zur Gegenwart werden das Umfeld, Künstlerportraits, Exponate und Notenmaterial gezeigt.

Buchpräsentation: Transit Shanghai – Ein Leben im Exil, Elisabeth Buxbaum, Edition Steinbauer

Publikation: Die Festschrift umfasst etwa 96 Seiten. Sie beinhaltet sowohl detaillierte Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen als auch Artikel verschiedenster Autoren zu den unterschiedlichen Aspekten von Kabarett in Wien.

Letztes Erfreuliches Opertheater
Ungargasse 18
1030 Wien

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